Hercules-Graphics-Card, ein Bildschirmadapter.

Hallo Hardwarefreaks!

Hier sind ein paar praktisch kostenlose[*] Umbauvorschläge, um den Cursor zu beruhigen und den Satz der Bildschirmattribute orthogonaler zu machen...

Wenn Sie noch eine gute alte lange HGC (oder Clone) besitzen und Mut zu einer kleinen Hardwareänderung haben, können Sie Ihrem Cursor das nervtötende GeblinkeGeblinke abgewöhnen, indem Sie

Ersteres verhindert des Cursors Blinken und der Draht das Auftauchen eines Cursors in der Graphik.

Der CRT-Controller 6845 kann selbständig den Cursor schnell, langsam oder garnicht blinken lassen, ohne daß dazu Zusatzhardware erforderlich wäre... Was aber machen die bei IBM bei ihrem MDA und dann auch bei Hercules, die mit ihrem HGC voll kompatibel sein wollten? Die bauen eine Schaltung ein, damit der Cursor immer blinkt! Wenn man dann den 6845 so programmiert, daß der Cursor blinken soll, erscheint ein unregelmäßig fla"ckernder Cursor (erratic cursor). Do legst di nieder!

Wenn Sie auch noch Lust haben, die neuen Bildschirmattribute invers unterstrichen in normal und fett/blinkend zu erhalten, können Sie noch folgendes tun:

Das Bildschirmattribut invers wird durch die beiden ersten Punkte von B111 I000 zu B111 Ixxx umdefiniert; durch die beiden anderen das Attribut unterstrichen von B000 I001 zu Bxxx I001. Die neuen Attribute liegen dann bei B111 I001.

Weiterhin lassen sich auf ähnliche Art und Weise noch fett auf normal bzw. umgekehrt darstellen lassen.

Hierdurch werden für die Bildschirmattribute B110 Ixxx der Hintergrund der Zeichen erhellt. Bei gesetztem B wird der Hintergrund fett (bzw. das Zeichen blinkend) und unabhängig davon bei gesetztem I das Zeichen fett. Bei den sinnvollen neuen Attributen sind B und I unterschiedlich. In Zusammenhang mit der vorigen Änderung erhalten Sie nun auf diese Weise weitere vier neue Attribute (ohne sie nur zwei).


Achtung!

Wenn Sie noch nie einen LötkolbenLötkolben in der Hand hatten, lassen Sie bitte die Finger von diesen Änderungen; sie sollten nicht Ihre erste Lötarbeit sein! Vor dem Löten schalten Sie bitte den Rechner aus und nehmen die Karte heraus.

Bevor Sie irgendetwas an Ihrer Karte unternehmen, sollten Sie sicher sein, daß diese auch wirklich eine HGC im Original-Layout ist (die kurzen Karten eignen sich nicht, jedoch sind die meisten Nachbauten nahezu 100%-ige Clones) und überprüfen, ob sich alle Schritte durchführen lassen und alle Angaben mit Ihrer Karte übereinstimmen. Legen Sie sich ggf. noch Beiheft und Schaltplan zu Ihrer HGC, sowie ein TTL-Datenbuch bereit, bevor Sie anfangen, um zu verstehen, was Sie da machen. Passen Sie bitte auf, daß Sie nichts Falsches, das Richtige richtig und nicht zuviel abschneiden, sowie keine Kurzschlüsse verursachen!

Bevor Sie die Karte in Ihren Rechner einsetzen, sollten Sie mit einem Ohmmeter testen, ob die Leiterbahnunterbrechungen richtig durchgeführt wurden. Wenn Sie keinen Ohmmeter haben, können Sie sich alternativ auch nach jedem Schnitt bzw. vor dem Einlöten der entsprechenden Drahtbrü"cke die Änderungen mit dem Programm .exe anschauen. Ändert sich der Attributsatz irgendwie, so war der Schnitt vermutlich richtig. Ändert sich nichts, so haben Sie nicht richtig geschnitten.

Kontrollieren Sie bitte die Karte optisch auf Kurzschlüsse (Lötzinntropfen).

Mit dem Programm .exe können Sie schließlich den Erfolg über"-prü"-fen. Vier Zeilen (6, 7, E, und F) mehr oder minder inverser Zeichen müssen sich durch die ganze Matrix ziehen und zwei unterstrichene Spalten (1 und 9) kreuzen. An sechs von acht Kreuzungspunkten sollten inverse unterstrichene Zeichen stehen.

Damit nun weiß, was Sache ist, sollten Sie folgende En"-vi"-ron"-ment-Va"-ria"-blen setzen:

Durch MODMDAMODMDA wird mitgeteilt, daß der Cursor nun nicht mehr blinkt; läßt dann den Cursor — genau wie in den Graphikmodi — nur noch blinken, wenn dies sinnvoll oder nötig ist.

Mittels der veränderten Palette weiß von den neuen Bildschirmattributen (invers unterstrichen und fett invers un"-ter"-stri"-chen).

Andere Programme stören sich i.a. nicht daran, da die veränderten Attribute an unüblichen Stellen im Attribut-Raum der HGC liegen. Sollten Sie aber ein unartiges Programm haben, können Sie notfalls die Än"-de"-run"-gen durch Einbau (und Anschluß) von vier Umschaltern (je drei Anschlüsse) jederzeit einzeln aktivieren bzw. zurücknehmen, da alle Änderungen vom Typ schneide ab und verbinde mit sind.

Wir haben diese Manipulationen selber ausgetüftelt und ausprobiert,[*] sowie mehrere derart modifizierte HGCs in Betrieb; wir können jedoch für solche Veränderungen keinerlei Verantwortung übernehmen, außerdem erlischt die Garantie Ihres Rechners (zumindest die der HGC).